Mein Freund Tom Schröter veranstaltet, gemeinsam mit Mait Martin, seit 2003 die Karlsruher Stadtrallye. Diese vergnügliche, anspruchsvolle Schnitzeljagd durch bestimmte Karlsruher Stadtteile dauert den ganzen Tag und macht super Laune! Sie ist also etwas für Körper und Geist – und sie erfreut sich großer Beliebtheit: Regelmäßig machen etwa 200 Leute mit. Und jedes Jahr gilt es, einen anderen Teil von Karlsruhe zu erkunden. Bisher waren schon die Weststadt, der Schlosspark, der Stadtgarten/Zoo, Durlach und Ettlingen im Fokus der Stadtrallye.
In diesem Jahr findet am 9. Juli 2011 die 9. Stadtrallye statt und sie führt die Teilnehmer diesmal ins und ums ZKM. Die Teilnahme an der Stadtrallye kostet 30 Euren pro Team, wobei ein Team aus maximal acht Personen bestehen darf. Die 30 Euren decken die Unkosten und der Erlös wird komplett der Humanitären Botschaft gespendet. Denn die Organisatoren veranstalten die Stadtrallye wirklich aus Spaß an der Freud und nicht, um sich zu bereichern. Mehr zur aktuellen Stadtrallye erfahrt ihr hier: http://www.ka-rallye.de/.
Auch die lokale Presse blieb nicht unbeeindruckt von dem Engagement der beiden Organisatoren, die ursprünglich gar nicht aus Karlsruhe stammen: Tom wuchs in Brüssel auf, Mait in Tallinn. Aber vielleicht war das ja der Ansporn der beiden, dass sie die Stadt, in der sie inzwischen ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben, besser kennenlernen wollten und diese interessanten Erkenntnisse mit anderen Karlsruherinnnen und Karlsruhern teilen möchten. Man erfährt nämlich in der Tat eine Menge während einer solchen Schnitzeljagd über Stadtgeschichte, Kultur, Architektur etc. Vor allem aber lernt man, ganz neu hinzuschauen: auf Gebäude, an denen man schon x mal vorbeigelaufen ist, auf kleine Plätze, Brunnen, Parks und vieles mehr. Wie die Rätsel (und die Lösungen) zeigen, haben die beiden Organisatoren einen sehr guten Blick für ungewöhnliche Details und ihr Einfallsreichtum ist enorm!
In einem kleinen Interview beantwortet mir Tom ein paar Fragen zur Stadtrallye.
Was war für dich der Grund, die erste Stadtrallye zu veranstalten?
Tom: Wir haben 2002 mit Freunden an der Klosterrallye teilgenommen, einer Autorallye die von Studenten des HaDiKo jährlich organisiert wird. Dabei kam die Idee auf, dies auch selbst einmal zu machen, aber als reine Fußgängerrallye.
Hast du von Anfang an eine „Schnitzeljagd in Serie“ im Kopf gehabt oder ergab sich die jährliche Veranstaltung aus dem Erfolg und dem Spaß, den du bei der Organisation hattest?
Tom: Nein, wir hatten ja keine Ahnung ob überhaupt jemand kommt. Als die erste Rallye erfolgreich war und wir viel Zuspruch bekamen, haben wir ja gleich im selben Jahr noch eine veranstaltet. Dann wurde es zur festen Institution.
Ihr habt ja nun schon etliche Karlsruher Stadtteile erschnitzelt. Wenn alle durch sind, ist das dann das Ende der Stadtrallye oder habt ihr euch überlegt, wie man das Konzept am Laufen halten könnte?
Tom: Wir waren schon zweimal in Durlach und ich bin sicher, wenn z. B. der Schlossplatz fertig umgebaut ist, wäre auch das Schloss eine zweite Rallye wert. Ich denke es finden sich immer interessante Orte. In Ettlingen ließe sich sicher auch noch eine weitere Rallye organisieren.
Wie lange dauern die Vorbereitungen zu einer Stadtrallye, wie lange braucht ihr, euch die verschiedenen Fragen zu überlegen?
Tom: Wir beginnen meist einige Monate vorher und verbringen schon etliche Tage und Nachmittage vor Ort und viele Stunden zu Hause am Computer bei der Ausarbeitung der Unterlagen und der Recherche. Aber dadurch kenne ich jetzt auch das Stadtarchiv und habe schon viele interessante Leute kennengelernt. Der Anspruch ist recht hoch und man muss die Rallye einige Male selbst machen, um zu sehen, ob sie funktioniert. Jedes Mal ist zwei Tage vorher plötzlich etwas verändert, eine Baustelle oder ein Hinweis verschwunden und die Fragen müssen noch einmal umgestellt werden.
Welche Stadtrallye hat bisher am meisten Arbeit gemacht und welche am wenigsten? Ist es einfacher, wenn man beispielsweise in dem Stadtteil wohnt und sich schon deshalb besser dort auskennt?
Tom: Da kann ich nicht sagen, der Aufwand ist ungefähr immer gleich. Es ist einfacher, wenn man in der Nähe wohnt und nicht z. B. jedes Mal extra nach Ettlingen fahren muss. Insofern habe ich es dieses Jahr sicher etwas leichter, da ich nur wenige 100 Meter vom ZKM entfernt wohne.
Weißt du, ob in anderen Städten andere Organisatoren von eurer Stadtrallye inspiriert wurden und nun ähnliche Schnitzeljagden organisieren?
Tom: Ist mir nicht bekannt. Ich hatte mal Kontakt zu ein paar lustigen Österreichern, die in ihrem Ort im „Mostviertel“ regelmäßig ähnliche Rallyes organisiert haben. Wir haben ein paar Ideen ausgetauscht. Ich hatte auch schon einige Anfragen, Rallyes auf Bestellung und gegen Bezahlung zu organisieren, aber der Aufwand rechnet sich nicht.
Warum, glaubst du, ist die Stadtrallye so erfolgreich?
Tom: Ich denke, es macht allen Spaß in einer Gruppe von netten Freunden einen erlebnisreichen Tag zu verbringen und jedes Team ist sicher scharf auf den Ruhm, den ein Sieg bei der Karlsruher Stadtrallye mit sich bringt … oder auf den Rum (respektive Whiskey), den das Gewinnerteam bekommt.
Was möchtest du den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der diesjährigen Schnitzeljagd mit auf den Weg geben?
Tom: Nehmt ein Sweatshirt mit. Das ZKM ist klimatisiert!
Die Rallye ist übrigens am 9. Juli 2011! Das hat Petra vergessen, zu erwähnen!
🙂 Tom
Oha, werde es in den Text einfügen. Danke für den Hinweis : )