Die Geschichten von Panos Karnezis spielen in einem nordgriechischen Bergdorf. Man kann sie einzeln, unabhängig voneinander lesen (z. B. einander vorlesen), aber sie hängen dennoch alle zusammen, denn die Personen kommen immer wieder in Variationen in den verschiedenen Geschichten vor.
Und was für Geschichten! Karnezis zeigt, dass er ein breites Repertoire beherrscht: Dramatische, komische, traurige, auch mal fantastische Begebenheiten voll stereotyper Charaktere in schwarz-weiß, die erst im Laufe der Ereignisse alle Schattierungen dazwischen zeigen. Figuren, wie wir sie auch in griechischen Tragödien finden, weil sie unausweichlichen Schicksalen entgegenleben, die man zwar zuweilen absehen kann, aber die nie langweilig zu lesen sind. Entsprechend wurden Vergleiche mit Fellini und Marquez, Kafka und King bemüht – was auch in etwa dem Einfallsreichtum, dem Personal und seiner lustvollen Erzählkunst entspricht. Ich habe die Kleinen Gemeinheiten sehr gern gelesen.
Rezension erstmals erschienen im „Virtuellen literarischen Salon“.
Das Buch liegt bei mir auch irgendwo auf dem Stapel und eine einzelne Geschichte habe ich daraus schon gelesen. Sieht ganz so aus, als müsste ich es unbedingt wieder hervorsuchen 🙂
Tu das, liebe Büchermaniac, es ist eine schöne, kurzweilige Lektüre : )