To do: Listen flexibel halten

Zoo3_BogenIch liebe Listen. Ich nutze sie auch fleißig. Aber mit den Jahren werden die langfristigen Listen bei mir immer flexibler. Woran das liegt? Vielleicht, weil ich meine persönliche Unabhängigkeit liebe und mir selbst nicht gern Vorschriften mache.

Im aktuellen Zeitmagazin, der Nr. 47 vom 13.11.2014, stellt Matthias Stolz die Frage, „Warum verbreiten so viele Bücher den Irrglauben, Glück lasse sich Punkt für Punkt erarbeiten?“ und führt gleich zu Beginn eine Liste mit 25 Büchern als Beispiel an. Etwa 66 1/2 Dinge, die eine Frau im Leben machen sollte, 101 Dinge, die man getan haben sollte, bevor das Leben vorbei ist – bedeutet das, dass Männer nur 34,5 Dinge im Leben machen sollten? Aber nein, denn es gibt auch das Buch 100 Dinge, die MANN einmal im Leben getan haben sollte. Na, das widerspricht sich aber, das wären ja schon 166 1/2 Dinge, die man getan haben sollte. Egal, es geht hier ja nicht um Logik, eher um Absurdität.

Stolz jedenfalls geht es um das „Genre der To-do-Listen-Literatur“ und ihre Sinnhaftigkeit. Dabei stellt er, der selbst durchaus ein Fan von To-do-Listen ist, sehr richtig fest: „Das Schlimmste am frühen Tod ist es nicht, nie auf einer Safari gewesen zu sein“ und folgert: „Womöglich ist das Leben doch keine To-do-Liste“. Allerdings! Wenn ich mir vorstelle, was ich mir im Laufe meines Lebens (als Kind, als Jugendliche, als junge Erwachsene und auch später) alles so für mein Leben vorgenommen hatte, um ein glückliches ebensolches zu führen … Vieles hat geklappt, vermutlich genauso vieles ist anders gekommen. Das hat allerdings keinen negativen Einfluss auf mein Empfinden, ein erfülltes Leben zu führen.

Man muss nicht alle To-dos erledigen

Die Listen, die ich führe, seien es jene, die eher in meiner Vorstellung existieren oder die auf Papier, haben eines gemeinsam: Ich muss nicht alle To-dos erledigt haben. Das merkt man natürlich immer erst hinterher. Sicher ist es sinnvoll, Toilettenpapier zu kaufen, wenn das auf meinem Laufzettel steht, oder mal wieder einen Termin beim Augenarzt auszumachen. Aber bei den längerfristigen Listen ist es anders. Da gibt es zum Beispiel die Bücherwunschliste, die sich ständig erweitert, oder die Liste mit Sehnsuchtsorten, die ich gern besuchen würde. Letztere ist stabiler als die Bücherwunschliste, denn selbst wenn ich einen der Orte „abhaken“ konnte, weil ich ihn gesehen habe, weckte das oft neue Begehrlichkeiten und ich möchte ihn immer wieder besuchen.

Frei bleiben beim Lesen

Bei den Büchern ist es ein bisschen anders: Jene, von denen ich noch vor einem Jahr meinte, sie unbedingt lesen zu wollen, interessieren mich nun deutlich weniger, manche verschwinden sogar von der Wunschliste, weil sich offenbar meine Interessen ein bisschen verschoben haben. So bewundere ich einerseits Bücherbloggerinnen und -blogger, die sich vorgenommen haben, ihre Stapel ungelesener Bücher mit diversen Challenges zu reduzieren. Andererseits wäre das nichts für mich. Ich möchte mich beim Lesen frei fühlen, unabhängig von Listen und einfach das lesen, worauf ich Lust habe. Auch mal Bücher wiederlesen, ganz neue lesen oder welche von meinen Stapeln, aber nicht einer bestimmten Reihenfolge nach. Höchsten derjenigen, die sich aus dem Lesen eines Buches ergibt, das möglicherweise ein Interesse weckt, das ich gern mit weiterer Lektüre vertiefen möchte. Oder auch das Gefühl, jetzt aber mal etwas ganz anderes zu brauchen.

To-do-Listen fürs Leben

Es ist ein bisschen wie die persönliche To-do-Liste fürs Leben – und es sollte immer eine persönliche sein, denn wieso sollte ich 661/2 Dinge tun, die mir irgendjemand aufträgt, der mich nicht einmal kennt? Da lasse ich mir ungern Vorschriften machen.

Sogar mir selbst mache ich ungern Vorschriften. Ich bin nicht mehr jung, aber immer noch jung genug, um neue Interessen zu entwickeln und zu verfolgen. Wenn eines meiner To-dos nicht mehr dazu passt, streiche ich es mit der gleichen Erleichterung, wie eine Erledigung.

Ziele zu haben, ist sicher sinnvoll, was wäre das Leben ohne sie? Manche muss man auch gar nicht erreichen, sie sind vielleicht sogar als Träume schöner, als wenn ich sie realisieren würde. Wenn mein Leben zwischendurch immer mal wieder ein bisschen die Richtung ändert, was hätte ich davon, mich an starre Ziele und To-dos zu klammern? Ich wäre frustriert. Besser ist es für mich, mich flexibel auf solche Situationen einzustellen und zu versuchen, das Beste daraus zu machen. Das ist nicht immer einfach und kann sogar eine ziemliche Herausforderung sein. Aber sie zu meistern, tut mir genauso gut, wie einen Punkt auf der To-do-Liste abzuhaken.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Listen in eurem Leben gemacht?

Über Petra Gust-Kazakos

Fiel als Kind in eine Buchstabensuppe; Femme de lettres, virtuelle Salonière, Public Relations Managerin, Autorin, stets lese- & reiselustig https://phileablog.wordpress.com/
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43 Antworten zu To do: Listen flexibel halten

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  2. Trippmadam schreibt:

    Die Liste, die wird lang und länger,
    der Trippmadam wird’s bang und bänger…

    Listen sind der sicherste Weg, mich in den Wahnsinn zu treiben. Mit jedem Punkt, den ich abhake, fallen mir drei weitere ein, die noch zu erledigen sind. Der Schweiß bricht mir aus, weil das alles nicht zu schaffen ist und die Liste landet irgendwann im Müll. Was getan werden muss, tue ich gleich, oder es erledigt sich von selbst, oder es geht dann auch ohne. Wahrscheinlich habe ich auch diesen Widerwillen, mir selbst etwas vorzuschreiben.

    Allerdings bin ich ein großer Fan von Einkaufslisten. Pro- und Contra-Listen verkneife ich mir heute. Im Büro mache ich mir To-Do-Listen, und da habe ich seltsamerweise keine Schwierigkeiten, sie umzusetzen. Eine Chaotin bin ich nur im Privaten.

    • Petra Gust-Kazakos schreibt:

      Einkaufslisten brauche ich auch, wer kein Gedächtnis hat, macht sich eins aus Papier ; ) Und klar, für die Arbeit schreibe ich mir natürlich auch auf, was ich tun will, vor allem die Reihenfolge (es ist ja nicht alles Prio A). Privat Chaotin – sympathisch : ) Wie du schon sehr richtig sagst, was getan werden muss, tut man auch.

  3. puzzleblume schreibt:

    Freiwillig verfasse ich nur Packlisten vor einem Umzug oder Urlaub, Bestelllisten bei der Gartenplanung oder Ähnliche, aber niemals Lebens- oder Erfolgsplanungslisten. Man würde sich der Gelegenheiten zu Besserem oder Wichtigerem berauben, wenn man mit einem listenorientierten Tunnelblick durch das Leben geht..

  4. eulenausathen schreibt:

    Toller Gedanke und sehr erleichternd, dass man nicht jede Liste bis zum Ende abarbeiten muss. Mit helfen Sie auch als temporäres Strukturierungsmittel, auch wenn ich Listen nicht so perfektioniert habe wie du. Hier noch eine Liste von Listen von anderen: https://www.wunderlist.com/de/discover/

  5. Philipp Elph schreibt:

    Warum Listen? Ich lebe von Tag zu Tag. Die einzige Liste, die ich brauche, zeigt mir, dass heute heute und morgen ein anderer Tag ist. Das genieße ich, ohne Fremdbestimmung durch eine von mir erstellte Liste zu leben!

  6. Wolfgang Schnier schreibt:

    Diese Listen, die einem vorschreiben wollen, wie man sein ganzes Leben zu führen hat, sind sinnfällig für eine Zeit der Orientierungslosigkeit. Das ist erstmal nicht schlecht: Es ist Zeichen einer pluralistischen Gesellschaft, in der der einzelne nicht genormt ist und geformt wird, sondern so Leben kann wie er eben will. Dadurch ergibt sich aber oft eine Sinnkrise, vor allem bei Leuten, die durch Erziehung eine obrigkeitshörige Doktrin eingeimpft bekamen. Und ich denke, das ist auch eine große Zielgruppe dieser Lebenslisten.
    Aber diese Listen sind auch ein Ausdruck des Immer-schneller-leben-müssens. Damit hat sich kürzlich Jonathan Crary beschäftigt (http://goo.gl/ls2DI7). Es ist ein Optimierungswahn, möglichst viele „Events“ in möglichst kurzer Zeit abzuarbeiten und so den eigenen Lebenslauf und/oder das eigene Selbstbild zu optimieren. Es geht dabei nicht mehr so sehr um das „Event“ selbst, sondern um die Vergleichbarkeit und eine gewisse Normierung der Erfahrungen.

    Allerdings ist es natürlich schon sinnvoll, sich selbst vor Augen zu halten, was man denn von seinem eigenen Leben erwarten möchte. Aber das muss jede/r für sich selbst wissen, das kann einem kein Boulevard-Ratgeber sagen. Und das muss auch nicht unbedingt eine Liste sein. Das kann auch ein In-den-Tag-leben sein. Oder prinzipiell offene Haltung dem gegenüber, was das Leben jeden Tag bereit hält. Damit wäre schon viel erreicht.

    • Petra Gust-Kazakos schreibt:

      Das Buch von Crary klingt sehr interessant, diese ständige Verfügbarkeit, die uns selbst dazu treiben soll, Schlaf oder Mußezeit als vergeudete, weil unproduktive Zeit zu empfinden, eigentlich ziemlich traurig, diese Entwicklung …. Vielen Dank für deine Gedanken dazu!

  7. saetzebirgit schreibt:

    Ich mache zwar auch des öfteren Listen, bin danach aber immer so erschöpft, dass sich alle Vorhaben im Schreiben der Liste erschöpfen…das heißt: Ich habe vor allem eine Evergreen-Liste, die ist schon angegilbt und abgegriffen. Darauf stehen Kürzel, die ich selbst nicht mehr entziffern kann: „PVW erhöhen“??? Aber nach dem Schreiben einer Liste fühlt man sich irgendwie schon richtig gut. Und vor allem fleißig. Eine Bücherliste führe ich nicht, aber ich habe mir einmal das „Buch der Bücher“ (Herausgeber Joachim Kaiser) gekauft, durchaus mit dem Vorsatz, da einiges noch zu lesen, was ich nicht kannte. Hab ich ziemlich schnell aufgegeben – meist ist es so, dass ein Buch zum anderen führt, dass aus einer Lektüre sich andere erschließen. Danke übrigens für den Hinweis mit dem Toilettenpapier – ich muss jetzt ganz schnell noch eine Einkaufsliste schreiben 🙂

  8. BirthesLesezeit schreibt:

    Ich neige ja eher dazu, Statistiken für dieses und jenes aufzustellen… Als Listen habe ich natürlich eine Einkaufliste und eine To-do-Liste gibt es höchstens für die nächsten 1-2 Tage, um die allerwichtigsten Dinge nicht zu vergessen – also eher ein schriftliches Gedächtnis ;-).
    Wahrscheinlich würde mich eine längerfristige To-do-Liste auch eher unzufrieden machen, es wäre dann ohnehin eher eine „Wunschliste“. Viele erledigen sich im Lauf der Zeit aus diversen Gründen ohnehin von alleine, andere werden immer weiter geschoben…
    Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt … ;-). LG Birthe

    • Petra Gust-Kazakos schreibt:

      Das ist wahr, liebe Birthe. Auch das mit dem schriftlichen Gedächtnis, das brauche ich ebenfalls, man kann sich ja nicht alles merken.
      Statistiken? Hossa, das scheint mir noch mal eine Stufe höher als Listen : ) Liebe Grüße!

  9. Ulli schreibt:

    liebe Petra, wie du mir aus der Seele sprichst, was für ein feiner Artikel!!! Dieser Satz möchte von mir eine Ergänzung: „Sogar mir selbst mache ich ungern Vorschriften. Ich bin nicht mehr jung, aber immer noch jung genug, um neue Interessen zu entwickeln und zu verfolgen. *, und ich hoffe doch, dass dies noch nicht einmal eine Frage des Alters ist.

    herzliche Grüsse

    • Petra Gust-Kazakos schreibt:

      Das würde ich mir auch wünschen, liebe Ulli, das würde ich dann auch unter „jung geblieben“ verstehen – egal, ob man langsam fältelt oder ergraut. Es gibt ja auch junge Menschen, die einem bereits alt vorkommen, weil sich bei ihnen nicht mehr viel zu bewegen scheint … Liebe Grüße!

  10. Susanne Haun schreibt:

    Guten Morgen, Petra,
    dadurch, dass ich mich immer weiter entwickel, entwickeln sich meine todo-Listen in immer anderen Richtungen. Was mir vor einem Jahr erstrebenswert erschien ist heute mitunter Schnee von Gestern!
    Einen schönen Freitag wünscht dir Susanne

    • Petra Gust-Kazakos schreibt:

      Guten Abend, ich hoffe, du hattest auch bisher einen schönen Freitag! Ich sehe schon, diese Erfahrung mit den flexiblen Listen teilen doch einige hier – finde ich gut : ) Liebe Grüße & noch einen schönen Abend!

  11. perlengazelle schreibt:

    Oh, ich bin eine extreme Listenschreiberin. Mein Leben ist ein einziges Listenschreiben – naja nicht so ganz. 😉 Viele gehen irgendwie auf geheimnisvolle Weise verloren – hauptsächlich weil ich gar nicht an die vielen unerledigten Sachen erinnert werden will. Zum Beispiel steht auf diesen Listen seit Jahren: „Dachboden entrümpeln“. Das ist eine Jahrhundertaufgabe. Und wird wahrscheinlich erst von meinen Erben erledigt werden. Manchmal liste ich Punkte auf, die schon erledigt sind. Nur um sie sofort abhaken zu können. Das sieht dann sehr dynamisch und effektiv aus. Und soll mich beflügeln, die anderen Punkte auch zu erledigen. Klappt aber meistens nicht. Meine längste Liste ist die Wunschbuchliste. Viele Bücherwünsche erledigen sich allerdings von selbst – werden ausgesessen. Sind auf einmal nicht mehr interessant. Lieber lasse ich mich dann doch von spontanen Wünschen anregen, von einem gelesenen Buch zum nächsten führen. Einem unendlichen unsichtbaren Lesepfad zu folgen ist viel reizvoller als Buchlisten stur abzuarbeiten. Man muss nicht lesen – man möchte.
    Einkaufslisten sind allerdings ein Muss. Sonst stehe ich völlig verwirrt im Laden wie ein altes Mütterchen und murmle vor mich hin. „Was war es noch? Was darf ich auf keinen Fall vergessen?“ Also ein wichtiger Punkt auf der Einkaufsliste. „Einkaufsliste mitnehmen!!!“

    • Petra Gust-Kazakos schreibt:

      Haha, herrlich, bereits Erledigtes notieren, um sie zur Motivation abzuhaken : )
      Was du da sagst, man muss nicht lesen, man möchte – genauso handhabe ich das auch. Ich bin ja nicht mehr in der Schule oder im Studium, wo bestimmte Bücher auf dem Lehrplan standen. Und das ist auch gut so. Wir sind ja nun wirklich alt genug, um in eigener Verantwortung unseren Lesepfad durchs Bücherdickicht zu nehmen. Liebe Grüße!

  12. Herr Hund schreibt:

    Wie ich schon in einem anderen Beitrag zu dem Thema anbrachte, wäre es unter Umständen sinnvoller, lieber eine To-Undo-Liste anzufertigen. Für alles andere nach dem Prinzip „Lust & Laune“.

  13. dasgrauesofa schreibt:

    Lebens-glück-listen? Da halte ich es lieber flexibel, ich weiß sowieso nicht, was morgen, übermorgen oder in vier Wochen kommt. Und ich fühle mich von entsprechenden Ratgebern auch überhaupt gar nicht genötigt, irgendetwas tun zu müssen, damit ich dereinst glücklich und zufrieden von dannen schweben kann, weil ich meine Liste mit 66 einhalb oder auch hundert wichtigsten Dingen abgearbeitet und dabei den Schreiberlingen ein sorgenfreies Leben ermöglicht habe. Da fällt mir ein: gibt es gerade nicht für irgendein Produkt genau so eine Werbung? Und da macht der Protagonist die Dinge nicht einmal selber, sondern lässt sie machen? Was ist das denn für ein Genuss? Gar keiner, oder? Nur ein Häckchen an irgendeinem Wort auf einer Liste!
    Auch Leselisten habe ich keine. Die Bücher, die mich ansprechen, landen im Regal, im RuB, und dann lese ich das, auf das ich gerade Lust habe. Anders ist es manchmal mit der Arbeit. Wenn es so ganz viele Klitzekleinigkeiten gibt, die unbedingt bearbeitet werden müssen, die aber so klitzeklein sind, dass ich sie im großen Ganzen zu schnell vergessen könnte: Dann hilft so eine Liste ganz ungemein. Manchmal ist es auch ein Post-it, auf dem dann die ganzen Klitzekleinigkeiten notiert sind. Und dann habe ich ja dieses kleine Progrämmchen entdeckt, das Post-its auf den Rechner zaubert. Das finde ich toll, weil es so schön entlastend ist, dass ich mich nicht mühsam an die vielen Dinge erinnern muss. Und es ist sehr angenehm, wenn nach und anch die einzelnen Punkte der Liste vom Post-it verschwinden. So also ist es mit den Listen bei mir.

    • Petra Gust-Kazakos schreibt:

      Ein Kollege von mir hat ein ganz reizendes Wort für Post-its: Dran-Denkerle …
      Eine zeitlang hatte ich welche mit weisen Sprüchen am Fenster neben meinem Schreibtischchen kleben (zu Hause), bei irgendeiner Fensterputzaktion sind sie dann verloren gegangen. Post-its für Kleinstaufgaben finde ich ebenfalls hilfreich, fast besser als etwas auf der Liste abzuhaken – man kann sie nämlich gleich in den Papierkorb werfen, sehr befreiend! : )

  14. stefanhock schreibt:

    Vielleicht sollten wir sie To-Decide-Listen nennen. Tun (und danach abhaken), verschieben oder löschen (oder streichen) sind dann ganz natürlich die Möglichkeiten zwischen denen wir entscheiden können.

  15. Desirée Löffler schreibt:

    Ich führe To-Do-Listen fürs Wichtigste, sprich für alles Berufsbedingte, Arzttermine und Einkäufe – also wahrscheinlich ganz ähnlich wie Du. Ich habe aber mit 16 Jahren mal eine „Das will ich im Leben noch machen“-Liste geschrieben, und zwar in mein Tagebuch, deshalb ist sie nie in den Müll gewandert. Beim letzten Umzug ist sie mir nochmal in die Hände gefallen und hat mich sehr amüsiert. Ich scheine sie auch in zwei Teilen geschrieben zu haben, denn auf Platz eins wollte ich noch den einen Ex-Freund heiraten, auf Platz 98 war es dann jemand anders…
    Die Listen-Bücher blättere ich auch manchmal ganz gerne durch – aber ehrlich gesagt habe ich sie immer nur als Anregung empfunden. Schließlich hat das, wenn ich mich recht entsinne, doch angefangen mit den „1001 Places to see before you die“ – und die alle zu sehen, wäre ja schon allein finanziell… ich sage mal herausfordernd.

  16. Pit schreibt:

    Hallo Petra,
    also: Einkaufs- und andere Erinnerungslisten brauche ich schon, einfach um nichts Wichtiges zu vergessen. To-do-Listen darüber hinaus habe ich auch, sozusagen für eine „Grobplanung“. Die sind aber flexibel. Ich arbeite sie nicht sklavisch ab. Und was die ‚bucket list“ für Reiseziele angeht: die habe ich mental, und die ist am flexibelsten. Dabei weigere ich mich aber mit Händen und Füßen gegen ein „das MUSS ich in meinem Leben gesehen haben“.
    Zum Begriff „bucket list“ habe ich übrigens neulich ein schönes Wortspiel gelesen [funktioniert aber nur auf Englisch]. Da war die Definition für „to kick“ gefragt, und die Lösung war: „the last item on your bucket list“.
    Lieber Grüße aus einem kalten Fredericksburg,
    Pit

    • Petra Gust-Kazakos schreibt:

      Lieber Pit, das ist ja ein super pun : ) Danke dafür!
      Nach einer Reise finde ich es immer wieder anstrengend, wenn gewisse Leute, die die gleichen Orte besucht haben, einen abhören, ob man denn auch da und dort gewesen sei. Und wehe wenn nicht! Dann hat man anscheinend irgendeine Prüfung bei ihnen nicht bestanden – total albern. Kaltes Fredericksburg? Huch! Dann sende ich dir herzwärmende Grüße : )

  17. entdeckeengland schreibt:

    Liebe Petra, wie man an den vielen Kommentaren sehen kann, hast Du ein sehr interessantes Thema aufgeworfen. Die 101 Things To do / Places to visit Bücher haben mich ja noch nie interessiert. Wenn das alle beherzigen würden, wären diese Orte ja extrem überlaufen. Das ist nix für mich. Ich bilde mir meine Meinung gern selbst. Und oft hat man die schönsten Erlebnisse an den Orten, wo man es am wenigsten erwartet.
    Auch sonst halte ich es nicht so mit Listen. Ich schreibe mir schon in meinen (wohlgemerkt Papier-) Kalender, was bis wann erledigt werden muss, um nichts zu vergessen, und ich mache mir auch eine Einkaufsliste, wenn ich mehr als fünf Sachen brauche, aber das ist es auch. Ich habe ein Dokument, wo ich Bücher vermerke, wenn ich sie interessant finde, aber ich sehe das nicht als eine To-do-Liste, eher als Erinnerungsstütze. Und wie Du kaufe ich am Ende nicht jedes, sondern wähle zu gegebener Zeit nach Lust und Laune aus. Liebe Grüße, Peggy

    • Petra Gust-Kazakos schreibt:

      Liebe Peggy, das stimmt, das wäre wirklich nicht wünschenswert, dass alle an die gleichen Orte fahren – obwohl: Denken wir an Paris, London, München oder auch Heidelberg, hier hat man schon den Eindruck, dass doch alle (und viele davon mit ähnlichen Vorstellungen und Erwartungen) an die gleichen Orte fahren. Die Zeit der Entdeckungen ist im Grunde vorbei, weiße Flecken auf den Karten müssen nicht mehr erst gefüllt werden, wir sind oft auf Pfaden unterwegs, die vor uns schon tausendfach betreten wurden. Aber eben noch nicht von uns und daher bleiben auch Paris etc. wundervolle Orte, die wir dann eben für uns selbst entdecken. Liebe Grüße!

  18. haruki07 schreibt:

    eine spezielle Form von Aufgabenliaten sind Checklisten. Und dazu kann ich das Checklist Manifesto als Lektüre empfehlen The Checklist Manifesto: How to Get Things Right https://www.amazon.de/dp/0805091742/ref=cm_sw_r_awd_wVLzub00DDTTT

  19. mbautorin schreibt:

    Mir geht es ein bisschen wie dir: zu viel Planung empfinde ich als Einengung. Deswegen schreibe ich auch nur die relativ kurzfristig zu erledigende Dinge auf eine ToDo-Liste. Dazu verwende ich eine Karteikarte in DIN-A 6 (einseitig). Wenn die voll ist, kommt auf nichts mehr drauf. Dann muss erst mal was abgearbeitet und durchgestrichen werden. So hat man nie das Gefühl, von seinen ToDos erdrückt zu werden.

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