Shelfie Nr. 18 von Sabine Kray

SabineKray_Portrait_2014Diesmal sind wir virtuell bei Sabine Kray zu Gast. Sabine Kray lebt in Berlin, wo sie als Autorin und Übersetzerin arbeitet und sich als Mentorin für junge Mädchen mit Migrationshintergrund bei der Bürgerstiftung Neukölln engagiert.

Anfang März erscheint bei der Frankfurter Verlagsanstalt ihr Debütroman Diamanten Eddie, der für mich sehr interessant klingt. Aber lest selbst:

SabineKray_Edward 1957„Sie nennen ihn ‚Diamanten Eddie‘, Juwelen und Pelze sind sein Spezialgebiet. Stets elegant gekleidet, charmant und intelligent, ist Edward Kray gern gesehen an den Spieltischen und Theken der Stadt, wo er großzügig jeden gelungenen Coup feiert. Er reist quer durch Europa, nach Frankreich, Belgien, Holland und Griechenland, macht keine Pläne, spart nichts – ein Leben im Jetzt. Doch in seinen Träumen türmen sich die Bilder der Vergangenheit bedrohlich auf. Beim ersten Fliegerangriff der Deutschen auf das südostpolnische Zamosc verliert er mit fünfzehn Jahren seine Familie und wird als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt. Sechs Jahre lang muss er in Straf- und Arbeitslagern die Grenzen des Erträglichen erfahren. Edward überlebt und bleibt auch nach 1945 in Deutschland, lernt im zerstörten Düsseldorf die lebenshungrige Marianne kennen. Mit ihr presst er der Nachkriegszeit alle Chancen ab, wird zwischen Verheißung, Chaos und Neuordnung zum erfolgreichen Hehler und Dieb. […] Der Roman entblättert Schicht um Schicht das Wesen eines Mannes, der im Land seiner Peiniger blieb, um ihnen immer wieder zu entkommen. [Zitiert aus der Verlagsvorschau der Frankfurter Verlagsanstalt]

Aber nun zu Sabine Krays Shelfies, und da lassen wir sie gleich selbst zu Wort kommen:

„Vorweg: Ich bin eine miserable Fotografin. Da sind meine Shelfies kaum besser als meine Selfies – ein bisschen schief, ein bisschen abstrakt. Immerhin schielen die Protagonisten meiner Shelfies nicht. Doch nun zu meinen Regalen:“

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„Bücher müssen griffbereit sein. Auf meinem Küchen- und Nachttisch finden sich aktuelle Favoriten, vor langer Zeit gelesene Lieblinge zum daraus Vorlesen und meine neusten Eroberungen. Erich Kästner, Christian Morgenstern und John Steinbeck sind da fast immer dabei. Sie und die anderen buhlen um meine freien Stunden und manche gehen nach durchzechten Küchennächten auf die Reise zu neuen Lesern und Leserinnen. Mal Round-trip, mal One Way, denn obwohl ich mit meinen Büchern sonst nicht zimperlich bin – Knicke, Kaffeeflecken und spontane Kugelschreiberattacken an den Seitenrändern müssen sie aushalten – würde ich niemals meinen Namen hineinschreiben.“

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„Auch meine Kochbuchsammlung ist mir wichtig. Mit zwölf habe ich angefangen zu kochen. Es entspannt mich und ist ein toller Ausgleich zur Arbeit am Schreibtisch.“

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„Mein Freund sagt, dass diese wunderbaren Regale eher für Dekorationszwecke gemacht sind: Vasen, Origami und solche Dinge. Dass sie die vielen Seiten, diese unzähligen Kilos, nicht tragen werden. Er prophezeit dramatische Szenarien. Ich tendiere da eher zum Optimismus. Søren Kirkegaard, Mascha Kaleko, Marcel Maas, Juli Zeh oder Jennifer Egan würden doch kein Regal von der Wand reißen, selbst Herman Melville oder Thomas Pynchon traue ich das nicht zu. Naja, Pynchon vielleicht schon, aber bislang geht es gut.“

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Das sind wirklich feine Regale – und stabil scheinen sie auch zu sein. Bücher in allen Räumen, das gefällt mir, so ist’s auch bei uns. Ich finde das sehr gemütlich!

Ganz herzlichen Dank fürs Mitmachen und viel Erfolg für den Debütroman, liebe Sabine Kray!

Über Petra Gust-Kazakos

Fiel als Kind in eine Buchstabensuppe; Femme de lettres, virtuelle Salonière, Public Relations Managerin, Autorin, stets lese- & reiselustig https://phileablog.wordpress.com/
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8 Antworten zu Shelfie Nr. 18 von Sabine Kray

  1. buzzaldrinsblog schreibt:

    Sehr sympathische Fotos! 😀 Ich habe mich gefreut, den Salter zu entdecken.

  2. buechermaniac schreibt:

    Und ich habe mich über John Steinbeck gefreut. Solche Büchergestelle hatte ich früher auch. Ist ja bereits Vintage. Die Befürchtungen des Freundes kann ich nachvollziehen. Hauptsache, die Regale hängen nicht überm Bett 😉

  3. saetzebirgit schreibt:

    Toll, was Deine Idee hier alles bewirkt hat, liebe Petra – an diesem Beitrag sieht man deutlich, was es heißt, mit Büchern zu leben…:-)

  4. haushundhirschblog schreibt:

    Ja, das ist schön hier, gefällt uns sehr: etliche Bücherregale, frische Blumen, warmes Licht, an den Wänden Zeichnungen und Postkarten. Alles nicht zu aufgeräumt. Dazu schöne und interessante Texte. So soll es sein … …
    Vielen Dank Euch Beiden!

    LG mb und dm

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