Kommas, Kommas, Kommas, österreichisch Beistriche genannt, zuweilen Kommata, sind beliebt, wenn auch nicht immer dort, wo sie hingehören, das ist beim Punkt einfacher. Die meisten Leute haben es offenbar im Gefühl, wann ein Satz aufzuhören hat. Punkt. Man kann ihn natürlich verlängern, mit Kommas zum Beispiel, oder Kommata, jedenfalls nicht mit Kommatas, dann lieber mit Beistrichen. Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten, etwa den Doppelpunkt: Dann kann man einen weiteren Satz folgen lassen, der idealerweise etwas mit dem Satz vor dem Doppelpunkt zu tun hat. Man kann den Doppelpunkt aber auch anders einsetzen: bei der Verlängerung durch einen nachfolgenden Halbsatz. Dann darf man nach dem Doppelpunkt auch klein weiterschreiben. Natürlich nicht zu klein, sonst wird es unleserlich. Zur Verlängerung des Satzes wird das Semikolon selten verwendet; dabei ist es doch so hübsch prätentiös – mehr noch als der Gedankenstrich. Gefühlt wird das Semikolon aber häufiger zum Zwinkern eingesetzt als zur Satzverlängerung ; )
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„Es ist also mindestens genauso gefährlich, lesen zu können wie es nicht zu können.“
Gefahren des Lesens
von Petra Gust-Kazakos
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Irgendwie fühle ich mich ertappt – Punkt.
Oha – weil du Gedankenstriche magst? (Ich liebe sie!) Oder weil dich die Interpunktion auch immer ganz emotional macht? ; )
——ja, die, mag, ich, aber ich, neige auch, dazu, unnötig, überflüssig Kommata, zu setzen 🙂
Macht nix, wer überflüssige Kommas findet, darf sie behalten ; )
Liebe Petra, (die Einleitung dient dem Setzen eines Kommas ; )
wunderbar auf den Punkt gebracht. Pluspunkte gibt es außerdem für das Wort ‚prätentiös‘! 😉
Danke, liebe Janine : ) Das Wort mag ich sowieso ganz gern, dazu gibt es auch einen Kürzestwitz, den ich sehr putzig finde:
Pretentious, moi?
Köstlich – einschließlich der bisherigen Kommentare und diese wiederum kommentierenden Antworten! Ich hoffe, ich habe jetzt nirgendwo ein Komma vergessen!
Danke, lieber Wolfgang : ) Ach, und wenn schon mal ein Komma vergessen wird, ist’s auch nicht so schlimm. Irritierender ist’s eigentlich, wenn man es falsch setzt, so las ich vor einiger Zeit auf Twitter den reizenden Satz: Kommata sind echt, scheiße
Wie wunderbar, der reizende Satz stimmt sogar (mit einem hinter- und doppelsinnigen 😉
: )
Toll! Da kann man richtig was lernen, obschon ich mit den Kommas nicht so ganz klar komme. Da gibt es doch noch die drei Punkte …
Und fürs Internetdeutsch das #schlagwortzeichen.
Da befindest du dich in guter Gesellschaft, lieber Irgendlink, ich kenne viele, denen es ähnlich geht. Drei Punkte sind auch nicht übel, sie haben so was Vielsagendes …
„Komm, wir essen Oma!“ Ein korrekt gesetztes Koma ist durchaus instande, Leben zu retten.
Oh ja! Ein sehr guter, auch wichtiger Einwand, lieber Christian : )
🙂
Ich mag sie – die Gedankenstriche – und die Doppelpunkte: Damit kann man wunderbar Sätze verlängern, die bei mir häufig vieel zu lang geraten, zumal ich oft Sätze mit Kommas, Bindestrichen – und Doppelpunkten verknüpfe: das gibt dann so richtige Megasätze, die zeigen, dass ich mich leider häufig verzettelte… Und kurz fassen gelingt mir ohnehin nur selten ;-).
Ich mag es ganz gern, vom Hölzchen aufs Stöckchen zu kommen – man muss allerdings irgendwann die Kurve kriegen, um auf den Punkt zu kommen. Danke, liebe Birthe : )
Beim Nachdenken über Gedankenstriche bin ich auf so exotische Satzzeichen wie den Viertelgeviertstrich, den Halbgeviertstrich und den Doppelgeviertstrich gestoßen – und den Deppenbindestrich. o-:
Von der Apostrophitis schweige ich lieber. 😉
Den exotischen Geviertstrichen begegnet man besonders gern andernorts, dazu fällt mir noch ein, dass das Semikolon im Griechischen am Ende von Fragesätzen steht … Danke, liebe Perlengazelle
Ach, die gefressene Oma…da hatte ich mal was. Zum unprätentiösen Amüsemeng: http://saetzeundschaetze.com/2013/09/15/punkt-punkt-komma-strich-und-fertig-ist-das-mondgesicht/
: )
Der brave Mann denkt an sich, selbst zuletzt.
Ich glaube ja daran, daß Lesen auch für das Kommasetzen bildet 🙂
Eine Art osmotische Aufnahme der Interpunktionsregeln ; )
Satzzeichen sind Lesehilfen. Daher ist die gefühlte Interpunktion meistens auch die richtige. Auch machen Satzzeichen einen Text interessanter: Doppelpunkt und Gedankenstrich sind Schmuck eines jeden Textes, wenn sie mit Bedacht eingesetzt werden – und das ist Dir in Deinem kleinen Text geradezu meisterlich gelungen, liebe Petra.
Herzlichen Dank, lieber Ben!
Mit Vergnügen Deinen feinen Text gelesen! Ich liebe verschachtelte Bandwurmsätze, die beim Lesen quälen können, und greife mit handfester Freude in die Satzzeichenpalette. : )
Nur ein kurzer Einwand: Es gibt nicht wenige Menschen, denen es nicht so leicht fällt, „regelkonform“ mit der Interpunktion umzugehen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Über die Tiefe ihrer Gedankenschreibe sagt das nichts aus.
Einen schönen Tag wünscht Dir Karin
Das wollte ich auch auf keinen Fall andeuten, liebe Karin. Ich hatte mal einen Kollegen, hochintelligenter Mensch, der auch so seine Schwierigkeiten nicht nur mit der Zeichensetzung, sondern auch mit der Rechtschreibung hatte. Dafür hatte er eben andere Qualitäten. Es kann ja nicht jeder alles können … Liebe Grüße!
Da wir schon einmal bei Rechtschreibung sind: Ich habe den Eindruck, dass man sich inzwischen als eher älteres Semester offenbart, wenn man „Du“, „Dir“, „Deine“, „Ihr“, „Euer“, „Eure“ usw. GROSS schreibt wie anno dazumal, obwohl mittlerweile beide Schreibweisen gültig sind.
Oder wie seht ihr das?
Oder wie seht Ihr das?
Vor allem: Was tun?
Tja, die diversen Reformen und Überarbeitungen lassen vermutlich besonders uns ältere Semester öfter mal ins Grübeln kommen. Das, was wir einst lernten, stimmt ja heute nur noch in Teilen. Sogar mein Lieblingskomma beim erweiterten Infinitiv ist nur noch fakultativ, skandalös!
Doch eigentlich alles egal, denn die Resolution „Die Sprache gehört dem Volk“ in Deutschland 1998 beschloss, dass jeder schreiben darf, wie er möchte – außer Beamten, Richtern, Soldaten, Studenten und Schülern. Seither herrscht ja mancherorts ein eher salopper Umgang mit der Rechtschreibung, man denke nur an die Hausorthographie mancher Verlage, die sich bis heute nicht die Regeln zum Einsatz von Doppel-S und ß merken können (oder wollen). Was für die genannten Gruppen, die ja vielleicht diese Bücher und Zeitungen jener Verlage lesen, nicht gerade hilfreich ist, um sich die korrekten Rechtschreibregeln einzuprägen.
Ich schreibe berufsbedingt nach den Regeln, dadurch auch im Privaten. Wie das wäre, wenn ich beruflich etwas anderes machen würde? Keine Ahnung. Aber solange ich keine Beamtin, Richterin, Soldatin, Studentin oder Schülerin wäre, wäre es eh wurscht ; )
Ich mag ja am liebsten die Semikola, nicht nur aber auch wegen der ;-)’s
(und der schicken Pluralbildung 😉
Hm. Das Spässeken kommt bei den Smileys nur so halb bis gar nicht zum Tragen: ; )
Geht schon : ) Aber lustig, mal werden Doppelpunkt und Klammer zu durch ein Smiley ersetzt, mal nicht – wann das nun wie passiert, habe ich allerdings noch immer nicht durchschaut …
Schön, dass es hier um so Nebensächliches wie Interpunktion geht, bei sehr vielen Texten im Internet vermisse ich sie schmerzlich. Gerade mal der Punkt kommt noch zum Einsatz oder Reihen von Frage- und Ausrufungszeichen, weil eines davon offenbar nicht genügt. Vielleicht sollen sie aber auch alle anderen Zeichen ersetzen. Die Schriftsprache verlottert auf diese Weise.
Dir, liebe Petra, also vielen Dank für den Einsatz zum Wohl der kleinen Zeichen.
Ab und zu Zeichen zu setzen, kann ich nur allen empfehlen ; ) Danke, liebe Karu!
Herrlich, und so kurz wie bündig. Ich schicke dann den ein oder anderen, ähm, Klienten zum Spicken vorbei, ja? .)
Gern, liebe Lakritze – möge es nützen ; )
Ein schöner Beitrag. Ich mag die Kommas ja nicht besonders. Ich setze sie stets nach Gefühl, mit dem unguten Gefühl es nicht richtig erfühlt zu haben. Warum korrigiert Word nicht die Kommas?
Wahrscheinlich zu kommapliziert ; )
kommapliziert trifft es:(