Klaus N. Frick zu seinen Lese- und Reisegewohnheiten

Diesmal beantwortet Autor Klaus N. Frick, über den ihr ja schon in meinem Beitrag zur Gemeinschaftslesung am 15.01.2011 ein bisschen lesen konntet, meinen Fragebogen. Aber lassen wir Klaus selbst zu Wort kommen:

Geboren wurde ich 1963 in einem Dorf bei Freudenstadt, also im Schwarzwald, wo ich auch mein Abitur ablegte. Neben der Schule verdiente ich schon früh mein eigenes Geld nebenbei, unter anderem als Tankwart, Lagerarbeiter, Bürokaufmann (Lehre nach einem halben Jahr abgebrochen) oder Waldarbeiter. Parallel dazu schrieb ich und veröffentlichte erste Texte mit 16 Jahren.

In den 80er Jahren arbeitete ich für die örtliche Tageszeitung, später war ich bei einem Wochenblatt und einer Agentur für Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt. Seit 1992 bin ich im Pabel-Moewig Verlag als Redakteur tätig, seit 1999 als Chefredakteur für die PERRY RHODAN-Serie und deren Umfeld. Das Schreiben eigener Texte gab ich allerdings nicht auf.

Seit meiner Jugend haben mich »fremde Dinge« interessiert. Das waren die Science Fiction und die Fantasy, weil sie Fremdartigkeit in Literatur packen, das war das Reisen (in den frühen 80er Jahren per Anhalter durch Westeuropa), und das war der Punkrock – viel weiter weg vom dörflichen Elternhaus ging kaum.

Da passen die Veröffentlichungen dazu: Viele Kurzgeschichten in kleinauflagigen Science-Fiction- und Fantasy-Heften, aber auch in Anthologien, veröffentlichte ich seit den 80er Jahren, die meisten davon aber sehr amateurhaft, wie ich heute zugeben muss. Es gibt zwei Romane, die im Punk-Milieu der 80er Jahre spielen: »Vielen Dank Peter Pank« und »Chaos en France«, beide erschienen im Archiv der Jugendkulturen. Dort kam auch die Story-Sammlung »Zwei Whisky mit Neumann« heraus. Kurzgeschichten und Erzählungen aus Afrika fasst die Storysammlung »Das Tier von Garoua« zusammen, die der Dryas-Verlag publiziert hat. Und dann gibt es noch zwei Fantasy-Kurzromane, die in kleinen Verlagen erschienen sind, zuletzt »Schatten des Friedens« im Basilisk-Verlag.

Wer sich für all den Kram interessiert, der findet mehr darüber in meinem Blog. Im Prinzip ist das die Fortsetzung meines Punkrock-Heftes ENPUNKT in digitaler Form – mit täglichen Updates und starker »Egozine«-Ausrichtung.

Klaus N. Frick

1. Was sind deine Lieblingsreiseziele und warum?

Eigentlich sind es Länder in Afrika; ich kann nicht mal genau sagen, warum das so ist. Vielleicht, weil Afrika einerseits so nahe ist, andererseits für unsereins häufig sehr fremd. Ich fuhr durch diverse Länder, benutzte immer öffentliche Verkehrsmittel oder war per Anhalter oder per Fahrrad unterwegs. Das gibt einen anderen Blick auf die Menschen, finde ich.

Allerdings muss ich einräumen, dass ich seit Jahren wegen der Arbeitsbelastung keine große Reise mehr unternommen habe. Die Urlaube der letzten fünf Jahre waren immer maximal zwei Wochen lang, und da lohnt sich ein großer Trip in ein fernes Land einfach nicht.

2. Gibt es ein Sehnsuchtsziel, das du noch irgendwann bereisen willst?

Ein spezielles Sehnsuchtsziel gibt es nicht. Vielleicht der Mond oder die Erdumlaufbahn … Nein, ernsthaft: Da es wirklich überall spannend und interessant ist, habe ich so was wirklich nicht.

3. Wie gründlich bereitest du dich auf eine Reise vor – einfach buchen und los oder mit Reiseführern, Internet etc.?

Das hängt davon ab. Zuletzt war ich auf einer Pauschalreise nach Zypern; letztlich gammelten wir zehn Tage am Strand herum, wenn wir nicht gerade durch den Nationalpark spazierten … nicht wanderten. Dafür hatten wir uns zwar einen Reiseführer besorgt und auch gelesen, aber das war unnötig. Bei längeren Fernreisen wie etwa nach Indonesien, nach Kamerun oder auch nach Kalifornien hatte ich mich vorher immer mit Reiseführern oder über das Internet informiert. Grundregeln der Sprache oder Details zum Essen sollte man vorher checken, finde ich.

4. Gibt es Reiseschriftsteller, die du besonders magst? Wenn ja, warum?

Ich bin kein expliziter Fan von Reiseschriftstellern … Was ich mag, ist die im Piper-Verlag erscheinende Reihe »Gebrauchsanweisung für …«; die einzelnen Bände stammen von unterschiedlichen Autoren und sind im Prinzip immer eine Mischung aus Reiseführer und einzelnen Reportagen, meist sehr unterhaltsam und gut geschrieben.

5. Liest du auf Reisen, wenn ja, was am liebsten?

Ich lese immer auf Reisen; meist nehme ich Bücher mit, zu deren Lektüre ich aus den unterschiedlichsten Gründen noch nicht gekommen bin. Weil sie zu dick sind, beispielsweise – im letzten Urlaub las ich von Dan Simmons den empfehlenswerten historischen Wälzer »Drood«, für den man einfach mal einige Tage mehr Zeit braucht als normal.

6. Schreibst du auf Reisen? Falls ja, eher Privates oder an deinen Romanen?

Ich schreibe meist auf meinen Reisen; ein Tagebuch habe ich stets dabei, um Notizen zu machen. Ich habe schon Schreiburlaube gemacht, sprich einen Urlaub mit dem Rechner – das sind dann aber keine Reisen, sondern eben ein einwöchiger Aufenthalt in Südspanien.

7. Gibt es einen Ort oder eine Landschaft, dem/der du gern ein Gedicht widmen würdest (oder das du von einem Dichter deiner Wahl gern bedichten lassen würdest)?

Gelegentlich habe ich mich bei Reisen auch an Gedichten versucht: in Afrika oder in der Karibik beispielsweise. Das ist weniger orts- als stimmungsabhängig.

8. Welche Stadt könntest du dir gut als Setting für einen deiner Romane vorstellen?

Singapur ist toll, aber auch die turbulenten afrikanischen Metropolen wie Dakar sind großartig. Doch eigentlich eignet sich eh jede Stadt als gutes Setting.

9. Was darf in deinem Reisegepäck, von Kleidung, Hygieneartikeln etc. einmal abgesehen, niemals fehlen?

So blöd es klingen mag: ein aufgeschlossener Blick und ein offener Geist.

Über Petra Gust-Kazakos

Fiel als Kind in eine Buchstabensuppe; Femme de lettres, virtuelle Salonière, Public Relations Managerin, Autorin, stets lese- & reiselustig https://phileablog.wordpress.com/
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2 Antworten zu Klaus N. Frick zu seinen Lese- und Reisegewohnheiten

  1. Antoine Simonson schreibt:

    Great Post, One for the book mark manager.

  2. Hey, thanks for the awesome posting. I’m having troubles with subscribing to your blogs feed. Thought I’d let you know 😉

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